Mac OS X unter VMware Workstation

Wer aus unerfindlichen Gründen einen virtuellen Mac auf einem Windows Rechner betreiben möchte, kann dies unter VMware Workstation tun. Ich habe es mit der Workstation 14 Pro, einem richtigen Mac unter High Sierra und Fusion 10 Pro nachgestellt.

Als erstes erstellt man sich eine virtuelle Maschine mit Mac OS X. Der einfachste Weg ist über einen Mac mit VMware Fusion. Über den App Store holt man sich die Installationsquelle auf die Platte. Es ist das gleiche Paket, das für die Update-Installation zuständig ist und ist im Store rechts unterhalb von „Alles auf einen Klick“ gelistet. Nach dem Laden der „App“ startet der Installer, den bricht man mit cmd-Q ab. Das Installationsmedium blieb dabei gemountet, das kann man im Festplattendienstprogramm rauswerfen – sonst gibt’s bei der VM nacher einen Fehler.

Die neue VM wird erstellt als „Von Festplatte oder Image installieren“. Dieses Image kann man aus dem Finder auf die Schaltfläche werfen, oder nach einem Doppelklick auf diese über den Finder suchen und auswählen. Das zu nutzende Image ist der Ordner „Programme/macOS High Sierra installieren“. Nach dem Speichern der VM legt der Installer auch schon los. Kommt hier ein Fehler, dass das Installationsmedium nicht erstellt werden konnte, ist das Installationsimage noch gemountet (s.o.).

Die fertige VM exportiert man – im abgeschalteten Zustand – über Ablage/Exportieren nach OVF auf ein geeignetes Medium, wahlweise als OVF oder OVA, ich bevorzuge OVA.

Wenn man keinen Mac und/oder Fusion zur Hand hat, kann man die VM auch gleich unter Windows erstellen. Das ist allerdings nicht so einfach, man muss sich erst den Installer besorgen und eine ISO davon bauen. Auch dafür gibt es Anleitungen in Netz. Für beide Methoden muss allerdings VMware Workstation gepacht werden, damit Apple als OS einer VM freigeschaltet wird und der UEFI Bootloader klappt. Das erledigt das Tool Unlocker. Über Clone or Download/Download ZIP wird das ganze Repo heruntergeladen, dann entpackt.

Das Script win-install.cmd mit Rechtsklick/Als Administrator ausführen. Es stoppt alle VMware Dienste, sichert und patcht die originalen Dateien, lädt die aktuellen VMware Tools für Mac OS X herunter und sortiert sie ein, und startet dann alle Dienste wieder.

Das Herunterladen der Tools klappt nicht bei einer Proxyverbindung. Wer hinter einem Proxy sitzt, muss das manuell erledigen. Die benötigte URL ist https://softwareupdate.vmware.com/cds/vmw-desktop/fusion/ Darin in den höchsten Ordner wechseln, dann in die höchste Build-Nummer, und in den Ordner packages. Benötigt werden die beiden Files mit darwin im Namen. Diese werden zweimal entpackt (tar und zip) und die vier Dateien (darwin.iso, darwinPre15.iso, und jeweils .sig) in einen neuen Ordner tools im unlocker Verzeichnis gelegt und die Zeile gettools.exe im Script win-install.cmd auskommentiert.

Ist das Script sauber durchgelaufen, kann man VMware Workstation wieder starten und die OVA importieren (Datei/Öffnen). Auf den Hinweis mit Retry antworten und der Import beginnt. Ist der fertig, muss noch die Zeile smc.version = „0“ an die vmx-Datei der VM angefügt werden. In den Einstellungen der VM habe ich dann noch unter Options das Gastbetriebssystem sauber eingestellt, und die Hardwarekompatibilität auf Workstation 14 ohne ESX Server geändert. Dürfte aber nicht wesentlich relevant sein.

Nun startet die Mac VM sauber und man kann versuchen, sie ohne CMD Taste zu bedienen … praktischerweise übernimmt das die Windows Taste.